Workshop in der Chefferie Sodiko 7. März 2020
Am 7. März 2020 fand in der Chefferie Sodiko, im Stadtteil Bonabéri von Douala, ein Workshop mit S.M. Ness Essombey Ndambwe (Chef von Sodiko), Bianca Baumann (Landesmuseum Hannover), Isabella Bozsa (Städtisches Museum Braunschweig), Paul Tchonang (Musée de Bangoua) und weiteren Teilnehmer*innen, wie Vertreter*innen der Presse und Künstler*innen, statt. Organisiert wurde die Veranstaltung mit dem Titel „Débats internationaux sur la provenance des biens culturels issus de contextes coloniaux. Atelier interdisciplinaire sur les biens coloniaux et la coopération avec les chefferies traditionnelles“ von Legrand Tchatchouang, Prinz der Chefferie Bangoua (Westkamerun) und Initiator des Kamerunhauses in Berlin. Ziele des Workshops waren der Austausch über koloniale Sammlungen aus Kamerun, die sich in Hannover und Braunschweig befinden. Im Zentrum standen Fragen zu verschiedenen Erwerbsmodalitäten ethnografischer Objekte während der deutschen Kolonialzeit in Kamerun, ihrer heutigen Bedeutung sowie zum zukünftigen Umgang mit diesen Sammlungen. Diskutiert wurden Forderungen nach Restitution und Formen von Kooperationen zwischen deutschen Museen und lokalen Königreichen in den Regionen Westkamerun und Littoral, wie z.B. der Chefferie Sodiko. Das Vorhaben von PAESE, die beforschten Sammlungen auf der Website in einer Datenbank transparent und öffentlich zugänglich zu machen, wurde von den Beteiligten begrüßt. Darüber hinaus wurden Überlegungen angestellt, die in Europa bewahrten Objekte in Kamerun temporär zugänglich zu machen, zum Beispiel in einem Ausstellungsprojekt. Eine Ausstellung könnte die Möglichkeit bieten, dass Objekte von der lokalen Bevölkerung identifiziert würden und in eine permanente Restitution münden. Die Veranstaltung trug außerdem zur Vernetzung des Forschungsprojekts PAESE mit weiteren Akteur*innen bei, die sich in der Debatte zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Kamerun beschäftigen.