Die Teilprojekte
Hier finden Sie eine Übersicht über die Teilprojekte.
Im Teilprojekt von PAESE am Städtischen Museum Braunschweig wurden die Erwerbsumstände der Sammlung von Kurt Strümpell (1876–1947) unter den Bedingungen der deutschen Kolonialherrschaft in Kamerun erforscht. Zwischen 1901 und 1908 übergab Strümpell dem Museum seiner Heimatstadt ca. 700 Objekte für die ethnografische Sammlung. Dazu zählen Objekte aus West-, Südwest- und Nordwestkamerun sowie dem heutigen Adamaoua, Nord- und Extremnord Kameruns und Teilen Nigerias...
Ziel des Dissertationsprojekts war die Rekonstruktion von Handelswegen und Netzwerken zwischen Deutschland und seiner ehemaligen Kolonie in Deutsch-Neuguinea, dem heutigen Papua-Neuguinea. Betrachtet und analysiert wurden jene Netzwerke und Handelswege, die in direktem Zusammenhang mit Objekten aus der Ethnographischen Sammlung der Universität Göttingen stehen...
Das Dissertationsprojekt war als Provenienzforschung angelegt und nahm die Wirkungsgeschichte von Sammlungsbeständen der Ethnologischen Sammlung Göttingen aus kolonialen Kontexten über die Analyse ihrer Dokumentations-, Nutzungs- und Deutungsgeschichten in den Blick. Universitätssammlungen wurden dabei als Orte mit epistemologischer Wirkungsmacht begriffen, die in einem Wechselverhältnis zu universitären Praktiken des Lehrens und Forschens standen und stehen...
Im Zentrum des Teilprojekts am Landesmuseum Hannover stand die Analyse der Entstehung der ethnographischen Sammlung des Landesmuseums Hannover mit Fokus auf den kolonialen Erwerbungen von Objekten aus Kamerun. Dabei fand die Analyse der Kontexte der Objekterwerbungen besondere Berücksichtigung und somit die Untersuchung der sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen, politischen und legalen Begleitumstände der Besitzerwechsel. Im Zentrum standen die in den Prozess des Objekttausches involvierten Akteure, der damit einhergehende soziale Wissenstransfer, die Wissensproduktion und der Bedeutungswandel der Objekte sowie Sammlungspraktiken und Präsentationsformen des Provinzial- beziehungsweise Landesmuseums Hannover...
Hauptschwerpunkt des Hildesheimer Teilprojektes war die Untersuchung einzelner sehr heterogener Sammlungen sowie deren Erwerbungsgeschichten, die einen zentralen Aspekt der jeweiligen Objektbiografien darstellen. Durch Recherchen im Hildesheimer Stadtarchiv sowie die Herbeiziehung weiterer Dokumente in anderen Archiven und sonstiger Quellen (Kolonialdokumente, Reiseberichte, Tagebücher etc.), die bislang in der Forschung wenig Beachtung gefunden haben, wurden mögliche Sammelstrategien in der Zeit vor 1918 herausgearbeitet...
Das PAESE-Projekt am Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg untersuchte die Herkunft – die Provenienz – und die Erwerbsumstände der ethnologischen Objekte aus kolonialen Kontexten. Der Fokus lag dabei auf Objekten aus ehemaligen deutschen Kolonialgebieten, da sie den Hauptteil der kolonialen Kontexte bilden, aus denen die Objekte im Landesmuseum stammen...
Im Mittelpunkt des Projektes standen Tjurunga (geheim-sakrale Stein- und Holzobjekte der Aborigines Zentralaustraliens, die im Deutschen auch als Seelenstein bzw. -holz bezeichnet werden). Sie befinden sich heute im Landesmuseum Hannover und in der Sammlung des Evangelisch-Lutherischen Missionswerks in Hermannsburg und kamen wahrscheinlich im Laufe des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts von Australien nach Niedersachsen...