Claudia Andratschke

studierte Kunstgeschichte, Mittelalterliche Geschichte, Neuere Geschichte und Rechtswissenschaften in Braunschweig und Tübingen und promovierte als Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes in Tübingen. Sie war Mitarbeiterin am Institut für Kunstgeschichte der TU Braunschweig und als freie Mitarbeiterin an Museen in Braunschweig sowie am Landesmuseum Hannover tätig.

Seit 2008 ist sie Provenienzforscherin am Landesmuseum Hannover, zunächst zeitlich befristet und mit einem Fokus auf der Suche nach NS-Raubgut und den Beständen der Landesgalerie, seit 2013 unbefristet und für alle Fachbereiche des Museums (Archäologie, Ethnologie, Landesgalerie mit Kupferstichkabinett, Münzkabinett, Naturkunde) zuständig. Seit 2018 ist sie zudem Leiterin der Abteilung Sammlungen+Forschung.

Seit 2015 leitet und koordiniert sie außerdem das vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur initiierte Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen, das rund 60 Mitglieder und Partner aus Museen, Bibliotheken, Archiven und Verbänden umfasst.

Mitglied u.a. im Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. (dort u.a. aktiv in den Arbeitsgruppen „Standardisierung“ und „Koloniale Provenienzen“) und im German Australian Repatriation Research Network, 2018 Review Expert für das Projekt „Provenienzrecherche Gurlitt“ am Deutschen Zentrum Kulturgutverluste. Schwerpunkte, Veröffentlichungen, Seminare und Vorträge im Bereich Provenienzforschung zu NS-Raubgut und zu Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten.
 

Publikationen (Auswahl)

  • Provenienzforschung am Landesmuseum Hannover, in: NS-Raubgut in Museen, Bibliotheken und Archiven. Viertes Hannoversches Symposium. Im Auftrag der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek hrsg. von Regine Dehnel, Berlin 2012, S. 89-108.
  • Gemeinsam mit Marcus Kenzler: Empfehlungen zur Provenienzforschung bei Neuzugängen in niedersächsischen Museen, in: Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur (Hrsg.): Leitfaden zur Erwerbung von Museumsgut. Eine Handreichung für die Museen im Land Niedersachsen, Hannover 2013, S. 144f. (auch online unter http://www.mwk.niedersachsen.de/download/76722/Empfehlungen_zur_Provenienzforschung_bei_Neuzugaengen_in_niedersaechsischen_Museen.pdf).
  • Zwischen Kontinuität und Neubeginn. Die Kunstabteilung im Landesmuseum Hannover nach 1945, in: Friedrich, Julia/ Prinzig, Andreas (Hrsg.): »So fing man einfach an, ohne viele Worte«. Ausstellungswesen und Sammlungspolitik in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, Köln 2013, S. 82-88.
  • Brandbilder. Kunstwerke als Zeugen des Zweiten Weltkriegs (NahSichten, Bd. 4, hg. von Katja Lembke), Stuttgart 2015
  • Gemeinsame Spurensuche. Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen, in: Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e.V. (Hrsg.): museums:Zeit. 50 Jahre Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e.V., Hannover 2016, S. 67.
  • Provenienzforschung in ethnologischen Sammlungen, in: von Poser, Alexis/ Baumann, Bianca (Hrsg.): Heikles Erbe. Koloniale Spuren bis in die Gegenwart, Dresden 2016, S. 304-309.
  • Provenienzforschung in ethnologischen Sammlungen: Umgang mit einem heiklen Erbe, in: Studia Instituti Missiologici Societatis Verbi Divini (= Beiträge des Symposiums „Missionsgeschichtliche Sammlungen heute. Herausforderungen, Chancen, Visionen“, 23./24.03.2017, Museum Haus Völker und Kulturen St. Augustin), 2017, S. 65-76.
  • Netzwerke erweitern – Von NS-Raubgutforschung zur Provenienzforschungin ethnologischen Sammlungen der Kolonialzeit, in: Provenienzforschung zu ethnografischen Sammlungen der Kolonialzeit. Positionen in der aktuellen Debatte, hrsg. von Larissa Förster, Iris Edenheiser, Sarah Fründt, Heike Hartmann. Elektronische Publikation zur Tagung »Provenienzforschung in ethnologischen Sammlungen der Kolonialzeit«, Museum Fünf Kontinente, München, 7./8. April 2017, April 2018, S. 295-310; online abrufbar auf dem edoc-Server der Humboldt-Universität Berlin: https://edoc.hu-berlin.de/handle/18452/19769.
  • Arbeitskreis Provenienzforschung (Hrsg.): Leitfaden zur Standardisierung von Provenienzangaben, erarb. von Claudia Andratschke, Jasmin Hartmann, Johanna Poltermann, Brigitte Reuter, Iris Schmeisser u. Wolfgang Schöddert, 1. Aufl. Hamburg 2018 (auch online unter: http://arbeitskreis-provenienzforschung.org/data/uploads/Leitfaden_APFeV_online.pdf).
  • “Bei all diesen Geschichten natürlich ganz im Hintergrund” – Ferdinand Stuttmann als Leiter des Kestner-Museums von 1938 bis 1945″, in: Schwartz, Johannes/ Vogt, Simone (Hrsg.): Spuren der NS-Verfolgung. Provenienzforschung in den kulturhistorischen Sammlungen der Stadt Hannover, Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im Museum August Kestner Hannover, Köln 2019, S. 34-49 .
  • Seit 2019: Herausgeberin der Reihe "Veröffentlichungen des Netzwerks Provenienzforschung in Niedersachsen", https://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/series/info/vnpn
  • Vernetzte Provenienzforschung in Niedersachsen, in: Verband Niedersächsischer Archivarinnen und Archivare e. V., Niedersächsisches Landesarchiv: Archiv-Nachrichten Niedersachsen. Mitteilungen aus niedersächsischen Archiven. 23/2019. Meppen, Osnabrück, Hannover 2020. S. 74.
  • Gemeinsam mit Maik Jachens (Hrsg.): Nach dem Erstcheck: Provenienzforschung nachhaltig vermitteln, Heidelberg: arthistoricum.net, 2020 (Veröffentlichungen des Netzwerks Provenienzforschung in Niedersachsen, Band 1), online unter https://doi.org/10.11588/arthistoricum.696.
  • „Menschen, Thiere und leblose Gegenstände“ – Die Alfelder Tierhändler Reiche und Ruhe als Ausstatter von Völkerschauen, in: Lars Frühsorge, Michael Schütte, Sonja Riehn (Hg.): Völkerschau-Objekte. Lübeck: Die Lübecker Museen, Lübeck 2021. (gemeinsam mit Lars Müller)
  • Dokumentation im Dialog – Die PAESE-Datenbank zur Provenienzforschung zu Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten, in: Hans-Peter Hahn, Karoline Noack, Oliver Lueb (Hg.): Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung ethnologischer Sammlungen, Bielefeld 2021, 239-260. (gemeinsam mit Lars Müller)
  • Herausgeberschaft von Lang, Sabine: Den Sammlern auf der Spur: Provenienzforschung zu kolonialen Kontexten am Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim 2017/18 (gemeinsam mit Andrea Nicklisch und mit einem beitrag von Tristan Oestermann), Heidelberg: arthistoricum.net, 2012 (Veröffentlichungen des Netzwerks Provenienzforschung in Niedersachsen, band 2, online unter: https://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/742)
  • (gemeinsam mit Lars Müller): Haltungen im Verbund entwickeln - ein Einblick in Aushandlungs- und Abstimmungsprozesse im Zusammenhang mit der PAESE-Datenbank, Blog des Projekts "Sensible Objekte - Sensible Daten" der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland, online unter: https://sensdat.hypotheses.org/724
  • Mitherausgeberschaft von Galler, Christopher Manueal und Meiners, Jochen (Hrsg.): Regionaler Kunsthandel. Eine Herausforderung für die Provenienzforschung?!, Heidelberg: arthistoricum.net, 2022 (Veröffentlichungen des Netzwerks Provenienzforschung in Niedersachsen, Band 3), online unter: https://books.ub.uni-heidelberg.de//arthistoricum/catalog/book/978
  • Zugänge von Hannoverschen Kunsthändlern in Landesbesitz, in: ebd., S. 168-190, online unter: https://books.ub.uni-heidelberg.de//arthistoricum/catalog/book/978/chapter/13767
  • (gemeinsam mit Maik Jachens). Transparenz durch Digitalisierung. Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Niedersachsen, in: museums:zeit (2022), S. 19-20.
  • (gemeinsam mit Katja Lembke, Michael Kraus und Isabella Bozsa, zitiert von Nicolaus Neumann): Provenienzforschung als Basis für ein neues Verständnis vom sammeln, beforschen, Bewahren und Präsentieren ethnografischer Objekte. In: IMPULSE. das Magazin der Volkswagenstiftung (2022), S. 25-29, online unter: https://www.volkswagenstiftung.de/de/news/story/umgang-mit-dem-kolonialen-erbe-wo-kommt-das-her
  • (gemeinsam mit Florian Schönfuß): Interview mit Dr. Claudia Andratschke, Koordinatorin des Netzwerks Provenienzforschung in Niedersachsen, in: transfer - Zeitschrift für Provenienzforschung und Sammlungsgeschichte / Journal for Provenance Research and the History of Collection 1 (2022), S. 9-11, online unter: https://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/transfer/article/view/91507
  • (gemeinsam mit Nina Hennig und Maik Jachens) (Hrsg.): Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten (China) in vier ostfriesischen Einrichtungen, Heidelberg: arthistoricum.net, 2022 (Veröffentlichungen des Netzwerks Provenienzforschung in Niedersachsen, Band 4), online unter: https://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/1017
  • (gemeinsam mit Lars Müller und Katja Lembke) (Hrsg.): Provenance Research on Collections from Colonial Contexts: Principles, Approaches, Challenges, Heidelberg: arthistoricum.net-ART-Books, 2023 (Veröffentlichungen des Netzwerks Provenienzforschung in Niedersachsen, Band 5), online unter: https://books.ub.uni-heidelberg.de/arthistoricum/catalog/book/1270

Kontakt:

Dr. Claudia Andratschke

Provenienzforscherin/ Leiterin Sammlungen + Forschung am Landesmuseum Hannover

Koordinatorin Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen

 

Teilprojektleiterin: Erwerbsumstände im kolonialen Kamerun, Projektkoordination