| Erweiterte Beschreibung | Strümpell bezeichnete einen Großteil der von ihm gesammelten Flöten als „Kriegshorn“, „Signalhorn“ oder „Kriegspfeife“. Möglicherweise geht diese Bezeichnung auf einen kriegerischen Erwerbskontext zurück (IB 2021). Nach der Literatur wurden Flöten bei den nichtislamischen Gruppen in Nordkamerun zum Vergnügen oder bei Zeremonien gespielt, z. B. bei Totenfesten oder im Zusammenhang mit der Initiation (vgl. Wente-Lukas 1977, S. 261 ff.). Als ethnische Zuordnung ist auf der kolonialzeitlichen Karteikarte "Ngili Wuhum - u. Lam-Heiden" angegeben. Lam heißt heute ein Ort im Departement Mayo-Louti in der Region Nord. Er liegt neben Guider und wird überwiegend von den Guidar bewohnt. Mit „Ngili Wuhum“ war vermutlich das heutige Guili gemeint. Der Ort befindet sich im heutigen Extrême-Nord im Departement Mayo-Tsanaga, an der Grenze zu Nigeria. Er wird v.a. von den Bana gewohnt. Was es mit der Bezeichnung „Wuhum“ auf sich hat, ist nicht nachvollziehbar. Demnach kann das Objekt auf die Guidar oder Bana zurückgehen (Tevodai Mambai und Isabella Bozsa, 8.09.2021). |
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Bemerkungen
Die Angaben zum Datum des Erwerbs der Sammlung durch das SMBS variieren in diesem Konvolut und sind hier entsprechend der Angaben des damaligen Konservators Otto Finsch auf den Karteikarten angegeben.