SMBS_1709-0256-00

InventarnummerSMBS_1709-0256-00
Alte InventarnummerVw 2.8-60/2; A III c 398
StandortStädtisches Museum Braunschweig
ObjektbezeichnungAufsatzmaske
SammlungsortAfrika, Kamerun, Region Südwest
Material Haut
Rohr (unbestimmt)
Technik unbestimmt
MaßeH: 18 cm
Teile Einzelteil
Datierungvor 1902
Verknüpfte Personen und InstitutionenKurt Strümpell
Konvolut1. Konvolut Strümpell
Typ Ethnographica
Kulturelle Zuschreibung Bakumi
Erweiterte BeschreibungAlte Karteikarte: "Bakuni, wie die vorigen, mit natürlichen Haaren. Als Fuß defektes Bastgeflecht" Wie die anderen Masken der Ekoi hat dieser kleine Kopf Schmucknarben. Die Öffnung des Mundes besteht nur aus einer Bohrung. Die Augen sind aus einem hellen Metall, die Pupillen wurden mit roter Farbe darauf gemalt. Im linken Auge ist undeutlich noch eine Musterung im Metall erkennbar, die darauf hindeutet, dass es aus einer Münze oder einem Knopf gefertigt wurde. Die Haut ist teilweise gerissen, einige Haare fehlen und das Rohrgeflecht ist stark beschädigt und oberflächlich gefestigt worden. Das Gerücht, die Masken im Kameruner Waldland wären mit der Haut von gefallenen feinden oder Sklaven überzogen, war bei den Europäern sehr beliebt. Nachgewiesen wurden bei den untersuchten Masken der Ejagham Antilopen- und Affenhaut. Angeklebte Haare sind meist Menschenhaar.
Zugangsjahr zur Sammlung1902
Zugangsart zur Sammlung unbekannt
Zugang vonKurt Strümpell

Provenienz

  • August 1902 erworben von/vom Städtischen Museum Braunschweig (seit 1861) als Schenkung bei/beim Kurt Strümpell.
  • August 1902 erworben von/vom Kurt Strümpell (1872-1947) in (kolonialen) Gewaltkontexten bei/beim unbekannter Person.

Bemerkungen

Als Leutnant der "deutschen Schutztruppe" führte Kurt Strümpell Ende 1900 eine Expedition im Cross River- bzw. Banyang Gebiet durch, der der "Deutsch-Ekoi-Krieg" vorausgegangen war. Strümpell sollte die von Hauptmann v. Besser auferlegten "Kriegsentschädigungen" eintreiben. Es ist davon auszugehen, dass Strümpell sich das Objekt in diesem Gewaltkontext aneignete. Die "Crossschnellenexpeditionen" von v. Besser zählen zu den gewalttätigsten Militärinterventionen deutscher Truppen in Kamerun und können als Vernichtungskrieg bezeichnet werden (Michels 2004: 170).

Kürzel der Bearbeiterin/ des Bearbeiters IB
AH
Forschungsjahr der letzten Bearbeitung2021
Forschungsmonat der letzten Bearbeitung02
Forschungstag der letzten Bearbeitung26
Status Provenienz noch nicht bearbeitet
KarteikartePDF
Weiterführende Literatur

Beschrieben in: D. Hecht, „Katalog der afrikanischen Sammlung im Städtischen Museum Braunschweig. Braunschweiger Werkstücke ; 37“. Waisenhaus-Buchdr. und Verl., Braunschweig, 1968.

Objekt URLhttps://www.postcolonial-provenance-research.com/datenbank/exposition/smbs_1709-0256-00/
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