| Erweiterte Beschreibung | Mit birnenförmigem Körper, der in einen kurzen, schmalen Hals mit nach außen schwingender dicker Lippe übergeht; mit einer langen, geschwungenen Tülle, die mit dem Hals durch einen Steg verbunden ist, und einem schleifenförmig nach oben geschwungenen Henkel mit einer Ringöse, an der der heute fehlende Deckel befestigt werden konnte. Der Dekor ist in Unterglasurblau gemalt: Auf der Wandung je eine vierzipfelige Reserve mit einem Blüte und Frucht tragenden Pfirischzweig auf der einen und einem Loquat-Zweig auf der anderen Seite, eingefaßt von verschiedenen Blütenzweigen über einem Lotosblattkranz unten; am Übergang zum Hals ein Band mit einer Lotosblütenranke und darüber ein doppelter Blattkranz; auf der Tülle Arabeskenranken, die aus Ruyi-Köpfen wachsen, und an der Außenseite des Henkels einzelne Lingzhi-Pilze; der Fußring mit einer "Klassischen Ranke".
Die Sechs-Zeichen-Siegelmarke ist in Unterglasurblau auf die Basis geschrieben.
Ein weiteres Beispiel befindet sich heute in der Matsuoka Collection (versteigert bei Sotheby, London, 1.-2.4.1974, lot 372). Beispiele mit einer Qianlong-Marke, 1736-1795, befinden sich im National Palace Museum (Blue-and-White Ware of the Ch'ing Dynasty, II, Tafel 14), im Topkapu Sarayi Müzesi (pope, Some Blue and White in Istanbul, T.O.C.S., XXVI, 1950-51, Tafel 13), im Britiah Museum (Oriental Ceramics, V, Abb. 223), im Victoria and Albert Museum sowie im Musée Guimet (Oriental Ceramics, VIII, Abb. 178). Ein Beispiel mit einer Jiaqing-Marke, 1796-1820, wurde in Hongkong versteigert (Sotheby Parke Bernet, 21.- 22.5.1979, lot 193), so dass sich dieser Typus mit dem Schwerpunkt in der Qianlong-Periode ununterbrochen bis in die Daoguang-Periode nachweisen lässt. Form und Dekor dieser Kannen sind die genaue Wiedergabe von Vorbildern des frühen 15. Jahrhunderts (Pope, Chinese Procelains, Tafel 54). Obwohl beide Hildesheimer Kannen aus der Daoguang-Periode stammen, zeigen sie starke Unterschiede in der Durchführung der Malerei.
Das Objekt ist im Katalog durch Ohlmers Sammlung unter der Nr. 261 (1932) und Nr. 58 (1898 Blauweiß) zu finden. |
|---|
Bemerkungen
Die Olhmer'sche Sammlung chinesischer Porzellane wurde ab 1898 im Roemer-Museum Hildesheim ausgestellt, eine endgültige Schenkung der Sammlung fand wahrscheinlich erst 1929 statt.