Lars Müller
Lars Müller studierte Geschichte und Politik an der Technischen Universität Braunschweig, der Universität Wien und der University of Wales Institute Cardiff (UWIC). Anschließend war er Wissenschaftliche Hilfskraft am Georg-Eckert-Institut. Hier hat er in verschiedenen Projekten mitgearbeitet, unter anderem im Historiana-Projekt (Euroclio), welches eine Onlineplattform entwickelte auf der Unterrichtsmaterialien zu europäischen Themen angeboten werden und in einem Lifelong Learning Programm-Projekt, welches die Lehrerausbildung in verschiedenen europäischen Ländern vergleicht. Lars Müller hat ein Promotionsstipendium von Villigst und des Deutschen Historischen Institutes, London, erhalten. Er bearbeitete das DFG-Projekt Afrikawissen. Diskurse und Praktiken der Schulbuchentwicklung in Deutschland und England, 1945-1995, welches die Praktiken der Schulbuchproduktion sowie gesellschaftliche Aushandlungsprozesse von Wissen über Afrika untersuchte – in diesem Kontext verfasste er auch seine Dissertation. Er war außerdem Organisator des Workshops Akteure in der Wissensgeschichte. Produktion, Zirkulation und Transformaton von Afrikawissen nach 1945 sowie Mitorganisator der Konferenz Knowledge Production in a Hybrid Age. Contemporary and Historical Perspectives on Producing Textbooks and Digital Educational Media. Anschließend arbeitete er am Georg-Eckert-Institut an einem Projekt zum Preventing Violent Extremism Through Education.
Von 2019 bis Januar 2022 war Lars Müller wissenschaftlicher Projektkoordinator des PAESE-Verbundprojektes. Daneben forscht er bis heute zu transnationalen Debatten um (postkoloniale) Restitution. In diesem Rahmen trug er auf der Konferenz Restitution of Colonial Collections. Restitution of Colonial Collections in Europe: Possibilities, Challenges, Dilemma’s zum Thema "Negotiating a German Position. Debates about Postcolonial Restitution in the 1970s and Early 1980s" vor.
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Die Projektkoordination ist im Februar 2022 ausgelaufen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Teilprojektleiterin Claudia Andratschke.
Publikationen (Auswahl)
- Returns of Cultural Artefacts and Human Remains in a (Post)colonial Context. Mapping Claims between the Mid-19th Century and the 1970s, Working Paper German Lost Art Foundation, 1(2021)1.
-Diskurse und Praktiken der Schulbuchproduktion in der Bundesrepublik Deutschland und England am Beispiel von Afrikawissen, Göttingen 2021.
- Dokumentation im Dialog – Die PAESE-Datenbank zur Provenienzforschung zu Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten, in: Hans-Peter Hahn, Karoline Noack, Oliver Lueb (Hg.): Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung ethnologischer Sammlungen, Bielefeld 2021, 239-260. (gemeinsam mit Claudia Andratschke)
- The „Scramble for Africa“ in German and English History Textbooks. Politics of Memory in History Textbooks during Decolonisation, in: Péter Bagoly-Simó, Zuzana Sikorová (Ed.): Textbooks and Educational Media: Perspectives from Subject Education, Berlin 2021, 361-375.
- „Menschen, Thiere und leblose Gegenstände“ – Die Alfelder Tierhändler Reiche und Ruhe als Ausstatter von Völkerschauen, in: Lars Frühsorge, Michael Schütte, Sonja Riehn (Hg.): Völkerschau-Objekte. Lübeck: Die Lübecker Museen, Lübeck 2021. (gemeinsam mit Claudia Andratschke)
- Raub von Raubgut?. Die unfreiwillige Rückgabe von Tsantsas in den 1970ern, in: Zeitgeschichte-online, Februar 2021, https://zeitgeschichte-online.de/themen/raub-von-raubgut
- Herausforderungen transnationaler Zusammenarbeit. Ein Gespräch mit Forscher:innen aus dem Globalen Süden (Richard Tsogang Fossi (Cameroon), Ndzodo Awono (Cameroon), Drosilia Ikegue (Gabun), Tebuho Winnie Kanyimba (Namibia), Tommy Buga (PNG)), in: Provenienz&Forschung, 2(2020), 37-43. (gemeinsam mit Larissa Förster)
- Herausforderungen und Möglichkeiten von Datenbanken in der postkolonialen Provenienzforschung, in: Provenienz&Forschung, 2(2020), 52-57.
- Ringen um Rückgabe. Frühe Forderungen der Maori nach Restitution und Repatriierung, 1945-1947, auf: BoasBlog. Wie weiter mit Humboldts Erbe, 28.07.2020, https://boasblogs.org/de/humboldt/ringen-um-rueckgabe/.
- Starving Hereros. Zur Geschichte einer Ikone der Vernichtung, in: Visual History. Online-Nachschlagewerk für die historische Bildungsmedienforschung, November 2018, auf: https://www.visual-history.de/2018/11/19/starving-hereros/.
- (Hrsg.) Wissen in Bewegung. Migration und globale Verflechtungen seit 1945. Berlin 2018 (gemeinsam mit Stephanie Zloch, Simone Lässig).
- Wissen in Bewegung. Migration und globale Verflechtung seit 1945. Einleitung, in: S. Zloch, L. Müller, S. Lässig (Hrsg.): Wissen in Bewegung. Migration und globale Verflechtungen seit 1945, Berlin 2018, 1-34 (gemeinsam mit Stephanie Zloch, Simone Lässig).
- Entwicklungspolitik als Bildungsinhalt. Schule und die Produktion von Wissen über globale Ungleichheit, in: S. Zloch, L. Müller, S. Lässig (Hrsg.): Wissen in Bewegung. Migration und globale Verflechtungen seit 1945, Berlin 2018, 247-281.
- Concepts of the Past: Colonialism, in: E. Fuchs, A. Bock (Hrsg.): Palgrave Handbook of Textbook Studies, London 2018, 281-292.
- British and German Textbook Publishers. Guide to Archival Collections, in: Eckert.Dossiers 12 (2017), 127 pages.
- Working Paper: Textbook Production in a Hybrid Age: Contemporary and Historical Perspectives on Producing Textbooks and Digital Educational Media, in: Eckert.Dossiers 6 (2016), 31 pages (gemeinsam mit Felicitas Macgilchrist, Marcus Otto und Steffen Sammler).
- Schulbücher zwischen Verlagsarchiv und Erinnerungsort. Potentiale der Archivarbeit für die Schulbuchforschung, in: S. Trültzsch-Wijnen; A. Barberi; T. Ballhausen (Hrsg.): Geschichte(n), Repräsentationen, Fiktionen. Medienarchive als Gedächtnis- und Erinnerungsort. Jahrbuch Medien und Geschichte 2016, Köln 2016, 176-188.
- Die Geschichte sichtbar machen. Kontrastive Schulbuchanalyse und die Grenzen von Narration, in: K. Berner, F. Faß (Hrsg.): Sichtbares und Unsichtbares, Frankfurt am Main 2014, 135-156 (gemeinsam mit Lucas F. Garske).
- Schule und Empire. Das neue englische Geschichtscurriculum, in: Eckert. Das Bulletin 13(2013), 26-29. (gemeinsam mit Susanne Grindel).
- „We Need to Get away from a Culture of Denial”? The German-Herero War in Politics and Textbooks, in: Journal of Educational Media, Memory, and Society (JEMMS), 5(2013)1, 50-71.
- Kolonialismus und Modernisierung. Das diskursive Ringen um Afrika bei der Schulbuchentwicklung, in: M. Aßner, J. Breidbach, A. A. Mohammed, D. Schommer und K. Voss (Hrsg.), AfrikaBilder im Wandel?, Frankfurt am Main 2012, 195-208 (gemeinsam mit Felicitas Macgilchrist).