Kolonialismus in der Lehre – Lehren aus dem Kolonialismus Kolonialzeitliche Bestände der Ethnologischen Sammlung Göttingen und ihre Verwendung in der universitären Praxis

Das Dissertationsprojekt war als Provenienzforschung angelegt und nahm die Wirkungsgeschichte von Sammlungsbeständen der Ethnologischen Sammlung Göttingen aus kolonialen Kontexten über die Analyse ihrer Dokumentations-, Nutzungs- und Deutungsgeschichten in den Blick. Universitätssammlungen wurden dabei als Orte mit epistemologischer Wirkungsmacht begriffen, die in einem Wechselverhältnis zu universitären Praktiken des Lehrens und Forschens standen und stehen. Provenienzforschung wurde über erwerbsgeschichtliche und objektbiographische Ansätze hinaus als ein Beitrag zum Verständnis komplexer Sammlungsgeschichten verstanden. In einer Verbindung von geschichtswissenschaftlichen und ethnologischen Methoden wurden sowohl Erkenntnisse über sammlungsbezogene historische Praktiken der Vereinnahmung von Objekten, als auch der universitären Bedeutungs- und Wissensproduktion als akademische Praxis generiert. Mittels kooperativer Forschungselemente wurde zudem nach der aktuellen Relevanz kolonialer Sammlungen für die heutige Forschungspraxis gefragt. Übergreifendes Ziel des Projektes war es einen Beitrag zur Erschließung einer komplexen Sammlungsgeschichte und damit zur Wissenschafts-, Disziplinen- und Institutionengeschichte als auch zu Kolonialität in Wechselwirkung zu Bedeutungs- und Wissensproduktionen zu leisten.

Kontakt:

Projektmitarbeiterin: Hannah Stieglitz (geb. Feder) (Ethnologischen Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen)

Teilprojektleiter: Dr. Michael Kraus (Ethnologischen Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen)

Universitäre Betreuerin: Prof. Dr. Elfriede Hermann (Georg-August-Universität Göttingen)