SMBS_1709-0458-00
Inventarnummer | SMBS_1709-0458-00 |
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Alte Inventarnummer | Vw 6.0-74/1; A III c 872 |
Standort | Städtisches Museum Braunschweig |
Objektbezeichnung | Glocke |
Indigene Bezeichnung | wangyo (Doyayo), kamkoula (Duupa) |
Sammlungsort | Afrika, Kamerun, Region Nord, Alantika-Berge, Bezirk Faro |
Material | Metall (Eisen) Metall (Messing) |
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Maße | H: 16,5 cm; D: 6,8 cm |
Beschriftung/Aufdruck/Etikett | |
Teile | Einzelteil |
Technik | |
Datierung | vor 1907 |
Verknüpfte Person(en)/Institution(en) | Kurt Strümpell |
Konvolut | 5. Konvolut Strümpell |
Objektart | |
Typ | Ethnographica |
Kulturelle Zuschreibung | Dowayo Fulbe |
Erweiterte Beschreibung | Die Bezeichnung "Namtschi-Heiden" oder "Namschi" wurde in der Kolonialzeit, so auch in der Museumsdokumentation am SMBS, als ethnische Kategorie verwendet und schloß die Dowayo sowie Duupa mt ein. Der Begriff "Namtschi" ist abwertend und geht auf eine Fremdbezeichnung der Fulbe für nichtislamisierte Gruppen zurück, deren Angehörige von Fulbe-Herrschern versklavt wurden (IB 2021). Anmerkung auf der alten Karteikarte: „Messingglocke (Guß) für Pferd, mit Verzierung. Namtschi-Heiden, aber Fullaharbeit.“ Von einigen meiner Gesprächspartner in Poli wurde die Glocke nicht als Teil der materiellen Kultur der Dowayo anerkannt, von Dowayo in Konglé hingegen als Kommunikationsintrument zwischen Initiierten bezeichnet (IB 2021. Bei Wente-Lukas ist eine ähnliche Glocke abgebildet. Dazu schreibt sie: "Eisen- und Gelbgussglocken werden von den Bana-Jungen, die die Initiation durchlaufen, bei ihren Abschlusstänzen an einem Gürtel an der Hüfte getragen. Eine Gelbgussglocke wurde auch im Hause des Dorfoberhauptes von Gambura (Bana) gesehen; wahrscheinlich werden diese Glocken auch noch bei besonderen, vom Dorfoberhaupt geleiteten, Zeremonien eingesetzt." Diese kulturellen Zusammenhänge erscheinen wahrscheinlicher als die Bezeichnung "Tierglocke" |
Zugangsjahr zur derzeitigen Sammlung | 1908 |
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Zugangsmonat zur derzeitigen Sammlung | Januar |
Zugangstag zur derzeitigen Sammlung | |
Zugangsart zur derzeitigen Sammlung | auf unbekannte Erwerbsart |
Zugang von | Kurt Strümpell |
Vorbesitzer |
Provenienz
Januar 1908 von/vom Städtischen Museum Braunschweig (seit 1861) als Schenkung bei/beim Kurt Strümpell erworben. Vermutlich 1907 von/vom Kurt Strümpell (1872-1947) in (kolonialen) Gewaltkontexten bei/beim unbekannter Person erworben.
Bemerkungen
1907 leitete Strümpell einen kolonialen Eroberungsfeldzug gegen die Dowayo und/oder die Dii. Die Angaben zum Datum des Erwerbs der Sammlung durch das SMBS variieren in diesem Konvolut und sind hier entsprechend der Angaben des damaligen Konservators Otto Finsch auf den Karteikarten angegeben.
Kürzel der Bearbeiterin/ des Bearbeiters | IB AH |
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Feld mit Inventarbuch-Eintrag | |
Feld mit Karteikarten-Transkript | |
Forschungsjahr der letzten Bearbeitung | 2021 |
Forschungsmonat der letzten Bearbeitung | 3 |
Forschungstag der letzten Bearbeitung | 14 |
Status | Provenienz bearbeitet |
Rezeption | |
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PDF Inventarbuchseite | |
PDF Karteikarte | |
Weiterführende Literatur | Veröffentlicht in: D. Hecht, „Katalog der afrikanischen Sammlung im Städtischen Museum Braunschweig. Braunschweiger Werkstücke ; 37“. Waisenhaus-Buchdr. und Verl., Braunschweig, 1968.; Literatur in Zusammenhang: R. Wente-Lukas, „Die materielle Kultur der nicht-islamischen Ethnien von Nordkamerun und Nordostnigeria. Studien zur Kulturkunde ; 43“. Steiner, Wiesbaden, 1977. |
Weitere Objekte der verknüpften Personen in anderen Sammlungen/Museen | |
Objekt URL | https://www.postcolonial-provenance-research.com/exposition/smbs_1709-0458-00 |
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